Illustration: Neele Jacobi

Digitalisierung

Computer in jeder Form bestimmen unser Leben, Digitalisierung findet überall statt. Aus meiner Sicht birgt diese Entwicklung Licht- und Schattenseiten.

Digitalisierung als Modernitätsbeweis

Digitalisierung wird häufig als Schlagwort missbraucht, wenn Modernität und Fortschritt bewiesen werden sollen. Bürgerrechte und der Schutz persönlicher Daten bleiben dabei leider viel zu oft auf der Strecke. Außerdem wird Digitalisierung häufig für ebendiese wahrgenommene Modernität betrieben, ohne zu hinterfragen, wem die Veränderung in welcher Art und Weise nützt und ob dieser Nutzen im Verhältnis zum Aufwand steht.

Unendliche Möglichkeiten

Positiv betrachtet bietet Digitalisierung viele Chancen. Besonders faszinieren mich die Möglichkeiten im Bereich der Diagnostik, wie beispielsweise der Vergleich von Röntgenbildern durch Künstliche Intelligenz; in der Verkehrssteuerung, wo autonomes Fahren Staus und Unfälle verhindern kann; in Behörden, wo Digitalisierung schnellere und transparentere Verfahren ermöglicht und Zugangshürden senkt; bei Bauprojekten, in denen intelligente Systeme vorherberechnen, welche Kosten (etwa für die Heizung) im fertigen Gebäude entstehen; in der bürgernahen Verwaltung, wo Ämtergänge überflüssig gemacht werden und in der Gesundheitsforschung, wo Künstliche Intelligenz perspektivisch Tierversuche ersetzen und möglicherweise ganz überflüssig machen kann. Nicht zuletzt kann Digitalisierung uns auf unterschiedlichste Art und Weise dabei helfen, die Herausforderungen der Klimakrise zu meistern.

Best Practise-Beispiele für sinnvolle Digitalisierung

Positive Beispiele für sinnvolle Digitalisierung sind in meinen Augen auch das Hamburger Straßenbaumkataster, in dem online alle Hamburger Bäume – inklusive Informationen über Gattung, Baumart, Pflanzjahr, Stammumfang und Kronendurchmesser – eingesehen werden können, und die Wheelmap, eine online abrufbare Karte, in der die Rollstuhlgerechtigkeit öffentlicher Orte auf der ganzen Welt verzeichnet ist.

Neue Entwicklungen kritisch bewerten

Hamburg muss mit der rasanten Entwicklung im digitalen Bereich Schritt halten. Nicht zuletzt entstehen hier viele Arbeitsplätze. Dabei ist es wichtig, durch politische Steuerung dafür zu sorgen, dass wir uns nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig machen, dass wir als Vorbild für OpenSource Entwicklungen dienen können und uns dafür verantwortlich fühlen, dass mit neuen Entwicklungen soziale Aspekte nicht hinten runterfallen und eine Diskriminierungsfreiheit bei künstlicher Intelligenz gewährleistet ist. Es braucht eine kritische Bewertung der Entwicklung, die wir erleben. Dafür setze ich mich als Fachsprecherin für Digitalisierung ein.

Aus dem Blog zum Thema Digitalisierung