Eva politisch
"Es gehört zu meiner Grundhaltung, eigenverantwortlich zu leben und zu ändern, was mir nicht gefällt."
So war es nur konsequent, dass ich 1997 den GRÜNEN beigetreten bin. In der Rückschau würde ich sagen, dass es hauptsächlich die Ära Kohl war, die mich dazu bewegt hat. Das ewige Festhalten an überholten Vorstellungen wollte und konnte ich mir nicht länger untätig ansehen. Ich wollte meinen Beitrag zur politischen Veränderung leisten.
15 Jahre Bezirkspolitik
Mittlerweile blicke ich auf 15 Jahre politisches Engagement auf Altonaer Bezirksebene zurück, in denen ich Vorsitzende des Kreisverbands, Schatzmeisterin, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und für über 12 Jahre Sprecherin für die Themen Verkehr, Grünerhalt und Sport war. Mein besonderes Interesse an Verkehrspolitik nahm seinen Anfang, als mein Sohn zur Welt kam: plötzlich war die abstrakte Zahl der jährlichen Verkehrstoten eine reale Bedrohung für mich und die „Vision Zero“ wurde zu meinem erklärten Ziel. Also habe ich die Ärmel hochgekrempelt, um in Altona etwas zu verbessern.
Mein Herzensprojekt: Ottensen macht Platz
Gemeinsam mit meiner Bezirksfraktion ist es so unter anderem gelungen, eines meiner Herzensprojekte zu realisieren: Der Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“, bei dem das Zentrum von Ottensen im Kerngebiet Altonas mit maximaler Bürger:innenbeteiligung für fünf Monate als Fußgängerzone ausgewiesen wurde. Dieses Projekt wird nun verstetigt und der Bereich damit weitgehend autofrei. Das „Flanierquartier auf Zeit“ hat bewiesen, dass Mobilität gerade in einem Viertel wie Ottensen mit kurzen Wegen und engen Straßen nicht immer mit dem Auto stattfinden muss und der öffentliche Raum mehr sein kann als eine kostenlose Abstellfläche für Autos. Durch Kommunikation, Transparenz und die breite Beteiligung der Öffentlichkeit wurde „Ottensen macht Platz“ zu einem Positivbeispiel für bürger:innennahe, partizipative Politik und erhielt Zustimmung von rund 75% der Anwohner:innen.
Ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Aufgaben
Mit der Volljährigkeit meines Sohnes begann für mich ein neuer Lebensabschnitt. Für mich war klar, dass ich meine freigewordenen Kapazitäten in mein politisches Engagement stecken möchte. Deshalb kandidierte ich 2019 für die Landesliste der GRÜNEN zur Bürgerschaftswahl. Das hat geklappt: Seit April 2020 bin ich eine von 33 GRÜNEN Abgeordneten in der Hamburger Bürgerschaft. Unsere parlamentarische Demokratie ist ein hohes Gut, das vom Engagement und der Teilhabe Aller lebt. Diese Überzeugung hat mich vor 15 Jahren dazu bewegt, Politik zu machen. Bis heute treibt sie mich an: Ich verstehe es als meine Aufgabe, eine Verbindung zwischen den alltäglichen Wünschen, Problemen und Bedürfnissen der Menschen und den politischen Entscheidungen des Parlaments herzustellen.